Kategorie-Archiv: Allgemein

Hotel Restaurant Kloster Cornberg

Cornberger Klosterhotel


Ein solider Handwerker hinter klösterlichen Mauern

Rolf W. Behrend versteht sich nicht als Künstler der Küche. „Für mich ist Kochen ein grundsolides Handwerk, ganz ohne Schnickschnack. Bei mir gibt es ehrliche, bodenständige Küche mit überwiegend regionalen Produkten“. Selbstverständlich ist für den passionierten Koch, dass das jahreszeitliche Angebot unserer Region auf der Speisekarte des Hauses eine führende Rolle spielt. Exotisches mit langen Lieferwegen vom Erzeuger zum Verbraucher sucht man hier vergeblich – und dennoch verzaubert der Küchenchef im Gewölberestaurant seine Gäste mit vielfältigen, exquisiten und phantasievollen Menüfolgen. Schon als Kind verrichtet Rolf W. Behrend in der Küche der Metzgerei seines Vaters kleinere Arbeiten und sein Berufswunsch steht früh fest. Er absolviert in Eschwege und Wanfried eine Lehre als Koch, die er 1979 abschließt. Im Hotel Hohenhaus im Ringgau wird er 1982 zum Chefkoch ernannt und wagt 1997 mit der Übernahme des Hotel-Restaurants Kloster Cornberg den Sprung in die Selbständigkeit. Können und Kreativität gepaart mit Liebe zum Beruf zeichnen Rolf W. Behrend heute aus.

Wechselhafte Geschichte
Das Benediktiner-Nonnenkloster Cornberg wurde Ende des 13. Jahrhunderts gegründet und hat seine Wurzeln im ehemaligen Kloster Bubenbach. Zum Bau der schlichten gotischen Anlage wurde Sandstein aus dem benachbarten Steinbruch gewonnen. Im wesentlichen ist die Anlage noch ursprünglich erhalten. Die vier einstigen Klausurflügel mit der Klosterkirche und dem schmalen Glockenturm gruppieren sich um einen schön gepflasterten Innenhof, der heute einlädt zum Empfang vor einem Fest, einer ungewöhnlichen Tagungspause oder für einen Ausflug zu leckeren Köstlichkeiten aus der Klosterküche. Schon 1526 wurde das Kloster aufgrund wirtschaftlicher Rezessionen und im Zuge der Reformation aufgelöst. Seitdem wurde die Anlage als landwirtschaftliches Hofgut genutzt. Die Besitzer und Nutzer wechselten, bis es zuletzt als Staatsdomäne in der Hand des Landes Hessen war. Heute existiert nur noch ein Fünftel der in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts zunehmend verwahrlosten Anlage. Mit großem Engagement wird seit den 1990er Jahren die Klosteranlage restauriert und hat sich mittlerweile zu einem wichtigen touristischen Anziehungspunkt des Kreises Hersfeld-Rotenburg etabliert und nicht zuletzt durch die gute Gastronomie weit über die regionalen Grenzen hinweg einen Namen gemacht. Neben dem Hotel-Restaurant, das Rolf W. Behrend und sein Team seit über 13 Jahren liebevoll bewirtschaften, befinden sich hier das Heimat- und Sandsteinmuseum, mehrere Veranstaltungs- und Tagungsräume, eine Kegelbahn und eine Kulturbühne.

Sie machen ein Fest und wir den Rest
Als ein Könner in der Küche gestaltet Rolf W. Behrend mit ebensolcher Leidenschaft die ansprechenden „a la carte“-Speisekarten, bespickt sie zur Freude der Gäste mit interessanten, selbstverständlich auf Essen und Trinken bezogenen Sinnsprüchen. Auch hier findet sich die Bodenständigkeit des Unternehmers: Wir brauchen keinen „Dolmetscher“, um zu wissen, was wir serviert bekommen. Unverkleidete Klostermauern und schnörkellose Küche bilden eine interessante Harmonie, sind einfach stimmig. Engagement, Know-How und das richtige Gespür zeigt er auch bei der Planung und Durchführung von Festen und Tagungen. Sei es das Jubiläum, der runde Geburtstag, die Taufe oder die Hochzeit – egal, was Sie hier feiern möchten, Rolf W. Behrend bereitet Ihnen ein Fest sinnlicher und leiblicher Genüsse, gestaltet den Rahmen und organisiert das passende Programm. Mehr als 1.000 von ihm vorbereitete und durchgeführte Veranstaltungen in den letzten 13 Jahren garantieren den Erfolg. So verwundert es nicht, dass die Zahl der langjährigen Stammgäste stetig steigt. Schließlich wird hier nicht nur gut gekocht – der Gast wird aufmerksam und freundlich bewirtet und umsorgt. Nicht zuletzt bildet das harmonisch in die historische Umgebung angepasste Ambiente der Räumlichkeiten den richtigen Rahmen für genussvolle Stunden. Und wie es sich in alten Klostermauern geziemt: Die Hektik des Alltags bleibt im Hotel-Restaurant Cornberg draußen vor der Tür.
Ein romantischer Ort zum Wohlfühlen.
Petra Spengler-Wendt

Hotel Restaurant Kloster Cornberg
Am Steinbruch 1 · 36219 Cornberg
Das Hotelrestaurant direkt an der B27
Telefon: 0 56 50 – 96 96 0 – Telefax: 0 56 50 – 96 96 22
info@kloster-cornberg.de · www.kloster-cornberg.de

küche + raum

Die Verbindung von Kochen und Wohnen liegt voll im Trend. Moderne Küchen sind viel zu schön, um sie hinter geschlossenen Türen zu verstecken. Sie entsprechen vielmehr dem Trend, den ehemaligen „Arbeitsplatz“ der Hausfrau zum Wohn- und Erlebniszentrum werden zu lassen. Hier treffen sich Familie und Gäste. Die gemeinsame Zubereitung von Speisen und Getränken wird zum Freizeit-Event. Kein Wunder also, dass Architekten heute oftmals „offene“ Küchen in Häusern und Wohnungen planen. Und auch die Küchenmöbel haben inzwischen vielfach nicht nur in Bezug auf ihre Funktionen, sondern auch in ihrem Design nichts mehr mit der Küche von früher zu tun. Mit gestaltet hat diesen Trend von Beginn an Deutschlands älteste Küchenmarke Poggenpohl, die in Nordhessen exklusiv von der Firma Alheit + Zimmermann aus Körle vertreten wird. Dem seit 1930 bestehenden Innenausbaubetrieb wurde 1975 ein Küchenstudio angegliedert, das im Lauf der Jahre immer wieder erweitert wurde. Neben Poggenpohl werden hier auch Küchen von zwei weiteren Herstellern gezeigt. Heute wird das Küchenstudio in der dritten Generation von der Innenarchitektin Gabriele Zimmermann geführt. Da jede Küche individuell auf den jeweiligen Nutzer, dessen Gewohnheiten und Lebenstil zugeschnitten sein sollte, ist Küchenkauf auch Vertrauenssache. Wir sprachen mit Innenarchitektin Gabriele Zimmermann auf was es beim Küchenkauf ankommt und welchen Service die Küchenprofis von Alheit + Zimmermann dabei bieten.

Was ist das Besondere an einer Küche aus Ihrem Haus?
Jede Küche ist ein Unikat. Wir bieten keine Lösungen von der Stange, sondern jede Küche wird individuell für die Bedürfnisse des Kunden geplant. Wir versuchen für jede Raumsituation die optimale Lösung zu finden, ganz gleich, ob es eine kleine Single-Küche oder die große Familienküche mit offener Wohnraumgestaltung ist. Der Einsatz hochwertiger Materialien, anspruchsvolles Design und hohe Funktionalität machen jede Küche zu etwas Besonderem.

Auf was sollte man beim Küchenkauf besonders achten?
Dass die Küche auf den jeweiligen Nutzer, seine Gewohnheiten, seinen Lebenstil individuell zugeschnitten ist. Küchen sollen immer nach ergonomischen Gesichtspunkten geplant werden. Wichtig ist die optimale Zuordnung der verschiedenen Arbeitsbereiche Kochen, Spülen, Vorbereiten, Aufbewahren und Vorratshaltung, um lange Arbeitswege auszuschließen. Auch die Arbeitshöhen müssen auf den jeweiligen Benutzer abgestimmt sein. Schubladen und Auszugssysteme in Unterschränken, Anordnung von Geräten wie Backofen und Geschirrspüler in nutzerfreundlichen Höhen sind sinnvoll.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Findung der richtigen Küche und deren Planung?
Grundlage für die Planung und Gestaltung einer neuen Küche ist ein intensives Beratungsgespräch, in dem die Wünsche und Gewohnheiten der Kunden erfragt werden. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen Planungsvorschlag, schlagen Materialien und Farben für die verschiedenen Bereiche wie Front, Arbeitsplatte und Wandverkleidungen vor, beraten den Kunden im Bereich der Elektrogeräte und bieten auch individuelle Kochvorführungen im Bereich neuer Techniken wie z. B. Induktion, Tepan-Yaki oder Dampfgaren an und erarbeiten so gemeinsam mit dem Kunden die optimale Lösung.

Welche Unterschiede bietet Ihr Unternehmen gegenüber anderen Küchenstudios?
Unsere hohe Planungs- und Beratungskompetenz, kreative und gestalterisch anspruchsvolle Planungen durch Dipl.-Ing. für Innenarchitektur und natürlich 100 % Einsatz und Engagement für unsere Kunden.

Serviceleistungen
· Beratungsgespräch und Aufmaß vor Ort
· Computerunterstütze Planung
· Farbdarstellung und Materialkollagen
Umsetzung ganzheitlicher Wohnkonzepte
· Installationspläne für die beteiligten Gewerke
· Terminabstimmung und Koordinierung der unterschiedlichen Gewerke
· Sorgfältige und fachgerechte Montage der Küchen
durch Schreinermeister/Schreiner
· Individuelle Anfertigungen durch Zusammenarbeit mit einer Schreinerei am gleichen Standort
· Serviceleistungen nach dem Küchenkauf

Alfons Holtgreve

Porträt eines Künstlers und Gourmets

Von Jan Hendrik Neumann

Sein in elf Szenen mit Stahlschnitten gestalteter „Märchenrundgang“ im Dornröschenschloss Sababurg, 2004 dort im Auftrag von Schlossherr Günther Koseck zur zeitgenössischen und zudem noch wetterfesten Interpretation des 1812 erstmals in Buchform erschienenen Grimm-Märchens „Dornröschen“ errichtet, gehört wohl zu den regional bekanntesten Werken des Warburger Künstlers Alfons Holtgreve (55). Doch wollte man den schon lange auch international gefragten Kreativen auf diese künstlerische Ausdrucksform festlegen, so wäre man zweifellos auf dem Holzweg. „Es gibt Hauptwege und es gibt Nebenwege, und viele Nebenwege werden zu Hauptwegen; Hauptwege versanden wieder und werden Nebenwege“ oder, um dieses leicht orakelhafte Statement – dem beiläufig absichtsvollen Hinweis des Künstlers willig folgend – kunstgeschichtlich etwas präziser aufzuladen: Nichts Geringeres als das Schlüsselwerk von Maler-Ikone Paul Klee, das 1929 nach dessen zweiter Ägyptenreise entstandene „Hauptweg und Nebenwege“ – eines der so genannten Lagen- und Streifenbilder – kann, zumindest in seiner programmatischen Grundaussage, zugleich auch als Schlüssel zum Werk und Selbstverständnis des Warburger Malers und Grafik-Designers Alfons Holtgreve gelten. „Ja, so sehe ich das“, wie der Künstler selbstbewusst betont, dem damit eine deutlich elegantere Beschreibung und zugleich Verortung dessen gelungen ist, was etwa der Surrealist Max Ernst als „Mein Vagabundieren, meine Unruhe“ beschrieb. Denn: Sich künstlerisch treiben lassen, vorzugsweise inneren Impulsen, äußeren Verlockungen, gar dem Zeitgeist folgen, und, beinahe die Regelkatastrophe, im Zweifelsfall erst den Diktionen existentieller Herausforderungen nachgeben – dieses klassische Künstlerschicksal hat natürlich auch Alfons Holtgreve erlebt, und das hautnah. Mit Vor-, Zwischen- und Nachetappen als Hausmeister, Rahmenmacher, Theatermaler, Seemann, Puppenspieler, Haussanierer und Galeriemitarbeiter schrieb sich der Sohn des Warburger Malers, Grafikers, Buchbinders und Zirkusclowns Heinrich Holtgreve nach einem Kunstgeschichtsstudium in Bochum 1977 in der Kasseler Kunsthochschule ein, in der er in den folgenden fünf Jahren nicht nur freie Grafik und Malerei studierte, sondern zeitweise sogar wohnte, mit engem privaten Kontakt zum Dreigestirn der berühmten „Kasseler Plakatschule“ jener Jahre, bestehend aus den ebenfalls in ihren Kunsthochschul-Ateliers residierenden Professoren Hans Hillmann, Gunter Rambow und – in Kassel vornehmlich Trickfilm lehrend – Jan Lenica. „Der Lenica war fast jeden Abend bei mir zum Abendessen – ich kochte schon damals leidenschaftlich gerne – und hinterher genoss er dann jeweils zwei Zigarillos. Hillmann war als Dritter im Bunde dabei“, erinnert sich Holtgreve, der in dieser Zeit bereits auf seine familiär vorgeprägten Buchbinde-Erfahrungen und sein erstes Studium aufbauen konnte, als studentischer Assistent des damaligen Kasseler Kunstgeschichtsprofessors Dr. Gunter Schweikhart: „Wenn etwa seltene Bücher für ihn kamen, musste ich die immer ganz vorsichtig kopieren und dann habe ich sie schön eingebunden, mit besonderem Vorsatzpapier und allen Finessen – das war immer große Klasse.“ Nachhaltig geprägt hat ihn nach eigenem Bekunden auch der eher unkonventionelle Lehrstil von Professor Rolf Lobeck, der seinen Studenten mit extravaganten Aufgaben nahezu das Äußerste abforderte: „Da hieß es dann: Ihr habt eine Minute Zeit zum Zeichnen, das Thema lautet „Umgefallener Mähdrescher im Weizenfeld“. Ein anderes Mal mussten wir ganz fix einen „Schwimmenden Büstenhalter auf der Werra“ zu Papier bringen“, so Alfons Holtgreve der von der imaginären Begegnung mit diesem Textilobjekt offenbar noch heute zehrt: „Alle waren begeistert, denn in dieser Minute ziehst Du den Extrakt heraus, wie so etwas aussieht, dafür holst Du wirklich das Letzte aus Deinem Hinterstübchen – eine ganz tolle Übung.“ Als hilfreich für seinen weiteren Lebensweg sollten sich auch die künstlerischen Lektüretipps von Rolf Lobeck erweisen, darunter Werke wie „Locus solus“ (1914) von Raymond Roussel, dessen auf Wortspielen und Klangassoziationen basierender Schreibstil Alfons Holtgreve möglicherweise auch beeinflusste bei der Wahl seiner zahlreichen Pseudonyme – darunter Django, Algon, Paul Superman, Pasticio, Drvogrof und Villamur – mit denen sich der Maler während jener „wilden“ Periode schmückte, in der auch seine Studienabschlussarbeiten entstanden, „eruptive Rotzmalerei“, wie er diese mit heutigem Abstand bewertet. Wild, sprühend vor Ideen, aber mit dennoch leeren Taschen – so stand der hoffnungsvolle junge Maler schließlich vor der Entscheidung, wohin die weitere berufliche Reise gehen sollte, deren greifbare finanzielle Ergebnisse allmählich immer dringlicher wurden: „Als 1984 meine erste Tochter zur Welt kam – jetzt Politologin in Frankfurt – hat mir mein alter Freund Henning von Bonin gesagt: Alfons, jetzt bist Du Vater, jetzt musst Du zusehen, wie Du Deine Familie ernährst. Das hat sich bei mir eingebrannt.“

Eine willkommene Chance auf den ersehnten Durchbruch sollte sich jedoch schon wenig später in Gestalt einer Ausstellung bieten, die Alfons Holtgreve im damals sehr populären Kasseler Café „Hans W.“ in der Friedrich-Engels-Straße bestücken sollte. „Mit meiner Malerei hätte ich da wohl kaum etwas werden können, also habe ich mich daran erinnert, dass ich während meines Studiums auch sehr viel linear gearbeitet hatte“, so Holtgreve. „Das habe ich dann allerdings dreidimensional umgesetzt, in Papier – meine Frau Anita hat dafür noch sehr schöne Applikationen genäht – und es ist eine wirklich tolle Ausstellung geworden, mit sehr großem Echo.“ In diesem Ansatz bestärkt, schickte der Hoffnung schöpfende Künstler nun kühn die Fotokopien einiger kleinerer Arbeiten an das neuem künstlerischem Input immer aufgeschlossene F.A.Z.-Magazin, das sich, wenn auch erst nach einem dreiviertel Jahr, tatsächlich meldete. „Der Art Director erklärte mir, er habe die Aufgabe, einen Illustrator für die auf 120 Titel angelegte Erzähler-Bibliothek des Fischer-Taschenbuchverlages zu finden.“ Dann seien die schicksalsschweren Worte gefallen: „Das schaffen wir nur mit Ihnen. Denn wenn ich jetzt jemanden nehme, der aquarelliert, dann fällt das mal so und mal so aus – aber mit Ihrer Art, das wird was.“ Holtgreve: „Und das war er dann, mit viel Glück, der Einstieg!“ Einem großen Artikel im renommierten Schweizer Grafiker-Journal „Graphis“ folgend, kamen bald sogar Aufträge aus Amerika und Holland, und Alfons Holtgreve erhielt in der Folge Gastprofessuren und Lehraufträge an der Universität Oldenburg, an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und auch an der Kasseler Kunsthochschule, damit – auch in kulinarischem Sinne – an seine Wurzeln zurückkehrend, denen er, bei allem Erfolg, stets treu geblieben ist: „Wenn ich koche, dann könnte ich meine Bude sofort zumachen und stattdessen eine Lokalität eröffnen“, so sein überraschendes Bekenntnis. „Denn ich muss nicht unbedingt jeden Tag Kunst machen, ich kann auch jeden Tag kochen, das ist überhaupt kein Thema. Ich koche ohnehin schon jeden Mittag, das ist absolut existentiell, und sowieso die schönste Unterbrechung von allen: Wenn man kocht, Gemüse schält, es einfach nur wunderbar duftet und schmeckt …

Den Sinn für solche Sinnlichkeiten, das tägliche kleine Glück, habe er auch immer an seine Studenten weiterzugeben versucht, sagt Alfons Holtgreve. So seien mit seinen Offenbacher Studenten etwa, nach einem Ausflug zu einem an der Nahe gelegenen Weinberg, „wunderschöne Serien von Etiketten entstanden, für den Spätburgunder eines jungen Winzers dort“, und an der Kasseler Kunsthochschule habe er mit seinen Studenten, für die dortige Cafeteria, „das Herzstück dieser Institution“, nach Jahrzehnten leerer Wände jeden Monat eine thematische Ausstellung auf die Beine gestellt, „mal zum Thema Longdrinks, mal zum Thema Sprichwörter, wie es gerade passte.“ Daher war es für ihn auch eine willkommene Aufgabe, das sinnliche Erleben in „Dornröschens Schlossküche“ mit seinen holzschnittartigen, signethaften Arbeiten für die dortigen Speisekarten graphisch zu erweitern: „Wie ich schon selbst beobachten konnte, schauen sich viele Gäste jetzt zuerst die Bilder an, bevor sie bestellen – schöne, kleine, oft unerwartete Vignetten, die eben Neugier auf die angebotenen Speisen und Getränke wecken.“ „Ich schätze das kulinarische Angebot von Familie Koseck sehr, bin öfter zum Kaffeetrinken, Vespern oder festlichen Abendessen zu Gast. René Müller, der inzwischen zu einem guten Freund geworden ist mit dem man viel Spaß haben kann, macht eine köstliche, frische Küche mit vielen regionalen Akzenten – und seine Kochkurse sind spitze. Leider gibt‘s die nur im Winter“. Auch einer von Alfons Holtgreves ehemaligen Kasseler Studenten, mit denen er einst einen Ausflug zur Sababurg unternommen hatte, hat sich inzwischen der „Sleeping Beauty“ angenommen, wie das Märchen im anglo-amerikanischen Sprachraum heißt: Im August 2010 erschien, als Auftakt einer ganzen Märchenbuchreihe und natürlich unterstützt von Günther Koseck, im Reclam-Verlag das von Markus Zefrançois neu illustrierte „Dornröschen“, zur besonderen Freude seines ehemaligen Professors Alfons Holtgreve, dem Mann mit der Märchenkarriere: „Der Markus ist einer der ganz großen deutschen Illustratoren geworden und er war mein Schüler.“

Das Habichtswaldschwein

Die kulinarische Entdeckung eines regionalen Produktes

Von Jan Hendrik Neumann

„ … doch der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. „Gerne“, sprach da der Schneider, „das ist ein Kinderspiel.“ Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren’s wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen. Als das Schwein nun den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn sogleich zur Erde werfen. Der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Tür hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinaus zu springen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen. Der Held aber begab sich zum König, der nun – er mochte wollen oder nicht – sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab.“
aus: Das tapfere Schneiderlein, Kinder- und Hausmärchen Nr. 20
der Brüder Grimm, Erstausgabe 1812

Ob Königstöchter oder Königreiche, und seien es auch nur halbe: Sie sind heute, man mag es beklagen, mit Hilfe von Wildschweinen wohl nur noch in raren Ausnahmefällen zu gewinnen. Stattdessen sind die schmackhaften Schwarzkittel aber durchaus in der Lage, die überaus gespannte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in eine ganze Region zu ziehen, in unserem Falle auf den westlich von Kassel gelegenen Naturpark Habichtswald, in dessen Eichen- und Rotbuchenwäldern sie die optimale Nahrungsgrundlage finden, um – auch wenn das vielleicht nicht ihrem primären Eigeninteresse entspricht – zu einem biologisch hochwertigen, dem aktuellen, gesteigerten Ernährungsbewusstsein einschließlich Nachhaltigkeitsgebot absolut entsprechenden Naturprodukt heranzureifen, mit dem die Region ab sofort in Gestalt einer neuen Marke lukullisch auftrumpfen kann: dem Habichtswald-Schwein. Geboren wurde dieses neue, quick- wie auch quieklebendige und in großer Zahl durch eben jenen Naturpark Habichtswald streifende Erkennungszeichen als Reflex auf die durchweg positiven Erfahrungen, die man andernorts mit der Hervorhebung von Prachtexemplaren der lokalen Fauna gemacht hat, etwa dem „Rhön-Schaf“ oder dem „Meißner-Lamm“. „Toll!

Man hat eine Region, und man hat ein Gericht dazu, das mit der Region identifiziert wird“, dachte sich Jürgen Depenbrock, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Habichtswald, als ihm von den Erfolgen dieses Modells berichtet wurde. Und er beschloss, dessen Übertragbarkeit auf den Naturpark Habichtswald zu prüfen, nach dafür als Marke geeigneten Tieren zu suchen – wobei er schnell auf das schmackhafte, im Habichtswald beheimatete Wildschwein stieß – wie auch Mitstreiter für ein solches Projekt zu begeistern, zu dessen Nutznießern nicht nur die heimische Gastronomie und die direkt vermarktenden Betriebe zählen, sondern vor allem die Bevölkerung als Ganzes. „Denn darum geht es doch“, so Depenbrock: „Die Menschen im Naturpark auf die Vorzüge ihrer Region aufmerksam zu machen, ihnen die faszinierende Landschaft, deren Kultur, Geschichte und Besonderheiten nahe zu bringen. Das ist eine ganz wesentliche Naturparkaufgabe.“

Mannigfaltige Aufgaben gibt es in diesem 474 Quadratkilometer großen Areal tagtäglich zu bewältigen, zu denen natürlich in erster Linie die Sicherstellung der Begeh- und Befahrbarkeit des Naturparks Habichtswald zählt: Allein 500 Kilometer Wanderwege gilt es hier zu betreuen, dazu kommen noch 70 Wanderparkplätze nebst Schutzhütten, Wegweisern und Wassertretanlagen, ganz zu schweigen vom Loipenspuren für die Wintersportler. Zum aktiv vom Zweckverband Naturpark Habichtswald ausgeübten Naturschutz zählen ebenso notwendige Herausforderungen wie etwa das Entbuschen von Magerrasen wie auch die tatkräftige Unterstützung des aktuellen Wildkatzenprojektes, und mit dem neuen Naturparkzentrum auf dem Dörnberg – hier werden unter anderem Schulklassen betreut – wird dem stetig wachsenden Interesse an Umweltbildung Vorschub geleistet. Eine Chance für weit mehr als nur freundliches Interesse oder Sympathie, sondern gar Liebe zur Region – wenngleich sie in diesem Falle zunächst durch den Magen geht – soll sich nun, so Depenbrocks Intention – mit dem neuen Projekt Habichtswald-Schwein eröffnen. In Heike Dietrichkeit, Tourismusmanagerin der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Habichtswald, und Stefan Frankfurth, Gastronom und Hotelier wie auch Mitglied in der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Habichtswald, fand Jürgen Depenbrock durch günstige Fügung schnell engagierte Partner zur Entwicklung dieses Projektes, das vom „Dreigestirn des Habichtswaldes“ – der glücklichen Zusammenkunft von Naturpark, Hotellerie und Tourismusmanagement – jetzt auch gleich in Rekordzeit umgesetzt wird. Dem unerwartet großen Zuspruch für diese Idee sofort Rechnung tragend, werden bereits vom 1. bis zum 23. Oktober die ersten drei, dem Habichtswald-Schwein und seinen Vorzügen gewidmeten „Wilden Wochen im Habichtswald“ gestartet, von Hessen-Forst / Forstamt Wolfhagen, den Kreisjagdvereinen und mittlerweile 18 renommierten Gastronomiebetrieben der Region getragen, die während dieser Zeit für ein verführerisches Angebot entsprechender Wilschwein-Spezialitäten wie auch ein ansprechendes Rahmenprogramm sorgen.

„Mit dem Habichtswald-Schwein schaffen wir ein geschmackvolles und absolut authentisches Alleinstellungsmerkmal“, erläutert Heike Dietrichkeit.

„Das wird unsere Region entscheidend bereichern und mit Sicherheit sowohl das Interesse regionaler wie auch überregionaler Touristen wecken.“ Stefan Frankfurth kann ihr da nur beipflichten: „Kulinarisch auf unseren Naturpark Habichtswald hinzuweisen – der dynamische Zuspruch von gleich 17 meiner Kollegen zu diesem Projekt stimmt uns wirklich sehr optimistisch, da es wohl gelungen ist, diese Idee in ihrer ganzen Tragweite richtig zu vermitteln.“ Welche Tragweite das Projekt Habichtswald-Schwein ganz konkret für den Alltag sowohl in Hotel- und Restaurantküchen wie auch für den privaten heimischen Herd haben wird, davon konnte sich bereits vor dem Start der „Wilden Wochen“ eine kleine Schar Auserwählter im Praxistest überzeugen: Zur Einstimmung auf die Projekttage hatte Stefan Frankfurth kurz entschlossen 15 funktional mit dem Naturpark Habichtswald verbundene Personen zu einem „Küchenfest“ in sein Parkhotel Emstaler Höhe geladen, bei dem sie Gelegenheit hatten, unter Mithilfe sowie kundiger Anleitung des Hausherren wie auch seines zertifizierten „Märchenkochs“ Dieter Amelung selbst Wildschweinfleisch zuzubereiten. „Das war schon sehr überzeugend“, so Jürgen Depenbrock. „Direkt mitzuerleben, wie unkompliziert das eigentlich ist. Denn im Prinzip lässt sich Wildschweinfleisch wie ganz normales Schweinefleisch zubereiten.“ Nicht nur deshalb schätzt Stefan Frankfurth die Wildschweine aus dem Naturpark Habichtswald, eben jene jetzt als Marke neu entdeckten Habichtswald-Schweine, schon lange: „Durch ihr völlig natürliches Leben hat das Fleisch dieser Tiere einen ganz einzigartigen Geschmack. Es verfügt über eine kernige, feste Struktur, besonders bei jungen Tieren, wobei, um ein wenig ins Detail zu gehen, der hohe Anteil intramuskulären Fettes als Geschmacksträger dient. Zudem hat das Muskelfleisch nur einen sehr geringen Wasseranteil und bei der Zubereitung entstehen kaum Bratsaftverluste.“ Vor allem jedoch für gesundheitsbewusste Verbraucher kann das Habichtswald-Schwein mit weiteren verlockenden Vorzügen aufwarten, wie Stefan Frankfurth zu berichten weiß: „Denn sein Fleisch ist wesentlich magerer als normales Schweinefleisch. Und durch die überwiegend pflanzliche Ernährung enthält es auch weit weniger Cholesterin.“

Dazu komme, so Frankfurth, dass es sich – eingelegt in verschiedene Beizen, Marinaden und Gewürztunken – ebenfalls gut marinieren lasse, wodurch das Fleisch besonders zart werde und, mittels Kräutern und Gewürzen, auch noch um zahlreiche Aromen erweiterbar sei. Das Habichtswald-Schwein – gemästet vom reichen Angebot an Eicheln und Bucheckern im Naturpark Habichtswald, nicht zuletzt einem Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Regionen – verfügt mithin geradezu naturgemäß über Fleisch von ganz besonders hoher Qualität. Diese könnte allerdings dennoch wortwörtlich in letzter Sekunde beeinträchtigt werden, wenn nämlich das Tier falsch zu Tode käme, etwa bei einer Treibjagd, die zwangsläufig zu einem hohen Adrenalingehalt im Blut führt, mit entsprechenden Geschmacksauswirkungen. „Die Tiere, von denen das bei uns verarbeitete Wildfleisch aus dem Habichtswald stammt, werden daher grundsätzlich fachmännisch und stressfrei erlegt“, fasst Markus Ritter, Metzgermeister aus Naumburg-Altendorf, die sich daraus ableitenden Konsequenzen zusammen. „Somit eignet sich dieses Fleisch dann sowohl für kurzgebratenes wie Steak und Bratwurst als auch für Ahle Wurst und Schinken.“ Wer das Fleisch von fachmännisch und stressfrei erlegten Habichtswald- Schweinen selbst zubereiten möchte, findet ein reichhaltiges Angebot in dem von Forstamt Wolfhagen betriebenen, zertifizierten „Waldladen Habichtswald“ – eine Empfehlung von Uwe Zindel, Leiter des Forstamts Wolfhagen, der die „neuen Objekte der Begierde“, die Habichtswald-Schweine, nahezu täglich in voller Schönheit vor Augen hat, inmitten ihrer angestammten Heimat: „Der Habichtswald ist vielleicht die schönste Waldlandschaft in Hessen“, so der Forstexperte. „Vielfältige Waldstrukturen, im Wechsel mit großen Wiesen und Hecken, bieten den Habichtswald-Schweinen wahrlich einen Lebensraum zum Wohlfühlen. Das kann auch jeder gleich herausschmecken, wenn ihm ein Leckerbissen dieser Spezies serviert wird: Außerordentlich schmackhaft, reich an Mineralstoffen, sehr bekömmlich und dabei kalorienarm – eine wahre Gaumenfreude.“

Schluckspecht

Man schrieb das Jahr 1981. Was damals so alles passierte? Sängerin Britney Spears erblickte das Licht der Welt, ebenso ihr Kollege Milow. US-Präsident Ronald Reagan trat sein Amt an, während in Frankfurt der erste Marathonlauf über die Bühne ging. Und weiter nördlich? In der documenta-Metropole gründeten einige eher alternativ, studentisch geprägte Anhänger des Rebensaftes um Initiator Reinhard Riediger ihr eigenes Geschäft. Das bis zu sieben Köpfen zählende Kollektiv nannte seine Weinhandlung Schluckspecht.

„Cassel war Diaspora in Sachen Wein“

30 Jahre ist das nun her. „Die Gründung hatte nicht zuletzt damit zu tun, dass Kassel in Sachen Wein damals geradezu Diaspora war“, erinnert sich Geschäftsführer Christoph Becker, der vor 23 Jahren als Student der Wirtschaftswissenschaften ins Unternehmen eintrat. Die Idee dazu entstand im Rahmen eines Studienprojekts zur Stadt- und Landschaftsplanung bei einem Winzer im Kaiserstuhl. Mit einem ausrangierten Krankenwagen voller Wein kehrten die Gründer nach Nordhessen zurück und machten sich voller Enthusiasmus ans Werk. Mit Erfolg. Drei Jahrzehnte später zählt das Haus zu den führenden Händlern der Region.

Und das nach bescheidenen Anfängen. Den ehemaligen, 40 Quadratmeter kleinen Frisörsalon in der Pestalozzistraße 17 im Vorderen Westen renovierten Riediger und Co. und eröffneten am 22. August 1981 ihre eigenen Geschäftsräume. Nach dem Kaiserstuhl entstanden rasch weitere Kontakte. Das galt für den kurzen Draht in die Pfalz zum heute renommierten Weingut Hammel. Hochkarätige Partner in Franken, Württemberg, im Rheingau und in Bella Italia kamen hinzu – und reichten bis nach Frankreich. Diverse Kneipen und gastronomische Betriebe gehörten ebenso zu den Kunden wie die kulinarische Topadresse La Frasca. Dort war der heutige Geschäftsführer Dimitrios Kitsu tätig. 1999 wechselte er die Seiten, als die Schluckspecht-Gruppe vier Filialen umfasste. Wein war für den gebürtigen Griechen immer schon ein „ganz selbstverständliches Lebensmittel“.

„Schon mein Großvater hat Wein angebaut und Trester gebrannt“

erläutert der Mann mit dem ansteckend fröhlichen Lachen. In den zurückliegenden 30 Jahren hat sich nicht nur das Business, sondern auch der allgemeine Weingeschmack verändert. „Damals konnte der Säuregehalt nicht hoch genug sein. Heute ist eher Weicheres und Fruchtigeres gefragt“, konstatiert Becker.

Youngster lieben spritzigen Prosecco

Mit seinen 185 Quadratmetern Verkaufsfläche an der Wilhelmshöher Allee zählt der Kasseler Schluckspecht heute zu den 100 besten Weinhändlern Deutschlands. Mehr als 800 Weine offeriert das Team. Damit deckt es nahezu alle Richtungen ab. Und bietet noch mehr. „Von Delikatessen über Feinkost, Spirituosen und Cognac bis zum japanischen Kochmesser reicht unsere Palette“, macht Kitsu deutlich und verweist darauf, dass der Geschenk-Service sowie Dienstleistungen rund um Events immer wichtiger werden.

Die Nacht der 100 Rebsorten am 23. September verspricht einiges. „Unsere Gäste erhalten die Gelegenheit, 100 Weine aus 100 verschiedenen Rebsorten zum Preis von einem Euro pro Glas zu verkosten“, blickt Kitsu voraus. Diverse Aktionen begleiten das 30-Jährige, unter anderem gibt es auf 30 Weine 30 Prozent Rabatt.
Die demografische Entwicklung der Gesellschaft beobachten die Reben-Fachleute sorgfältig. Älteren Kunden kommen sie dadurch entgegen, dass sie die edlen Tropfen nach Hause liefern – und Leergut abholen. Darüber hinaus gilt es, das jüngere Publikum anzusprechen. Etwa mit dem spritzigen Dauerbrenner Prosecco oder fruchtbetonten Weißweinen, deren Aromen Maracuja, Ananas und Papaya betonen. „Gerade die spanische Verdejo-Rebsorte findet in dem Kontext immer mehr Anhänger unter den Youngstern“, erläutert Kitsu und erwähnt das Comeback des guten alten Lambruscos. Auch die jährlich sechs bis acht Weinproben in der Oberzwehrener Filiale, jeweils begleitet von 3-Gänge-Menus, bringen manchen Newcomer auf den Geschmack.
„Wir sehen den nächsten 30 Jahren optimistisch entgegen. Denn wir sind gut aufgestellt“, so Becker. So geht der eingangs erwähnte Sänger Milow, dem viele Musik- Fans eine glänzende Karriere voraussagen,
gemeinsam mit den Weinexperten aus dem Herzen Kassels in die vierte Dekade.
Rainer Lomen

Fair gehandelt und in der Region geröstet

Kaffee kann so viel mehr sein, so viel mehr als nur ein Produkt, das man morgens trinkt, um wach zu werden und nachmittags um wach zu bleiben. Diese Einsicht stand bei Georg Ruhm ganz am Anfang seines langen Weges zu einer eigenen Kaffeerösterei, in der nun Genüsse der besonderen Art entstehen. Die Geschichte der Kaffeerösterei Röstrausch, so der Inhaber, ist vielleicht nicht ganz so bewegt wie die bereits Jahrhunderte währende Gesamtgeschichte des Kaffees, aber auch sie hat mit einer Entdeckungstour und mit wahrer Leidenschaft zu tun. Einer Leidenschaft, die für Georg Ruhm bereits in seiner ersten Studenten-WG entstand, an einer uralten Espressomaschine. Bei deren Einsatz gelangte er zu dem für ihn überraschenden Eindruck, dass die kleinen braunen Bohnen über eine unerwartet große Geschmacksvielfalt verfügen, und ein Blick in die Fachliteratur bestätigte ihm: Kaffee besitzt tatsächlich mehr Aromen als Wein; je nach Kaffeesorte und Röstung, aber auch Zubereitungsart, lassen sich dabei schokoladige oder nussige Anteile wie auch eher sanfte Karamelltöne entdecken. Selbst sehr fruchtige Noten, bis hin zu zitrusartiger Anmutung und noch Vielem mehr, sind in einem gut gerösteten Kaffee zu erschmecken. Seit seiner ersten Erkenntnis über dessen zahlreiche Geschmacksvarianten hat Georg Ruhm dieses Getränk nicht mehr losgelassen. „Für mich“, so der Inhaber, „war es das reinste Vergnügen, mit den Jahren immer tiefer in die neu zu entdeckende Welt des Kaffees einzudringen.“

Mit der Kaffeerösterei Röstrausch – der fairen Kaffeemanufaktur – ist in der Region eine Spezialitätenrösterei
für fair gehandelte Kaffees entstanden, in der Kaffee in all seiner Aromenvielfalt mit immer neuen Nuancen entsteht. Der wunderschöne Röster ist dabei keine hoch gezüchtete, sondern eine solide, einfache Maschine, die es ermöglicht, den langsamen und schonenden Röstprozess für jede Bohnensorte optimal von Hand zu steuern. Denn jede Rohbohne hat ihre besondere Eigenart, für die es ein passendes Röstprofil zu erkunden
gilt. Durch die langsame Röstung (15-20 Minuten) ergibt sich dabei eine beeindruckende Geschmacksvielfalt und -tiefe, wobei diese schonende Vorgehensweise gleichzeitig dafür sorgt, dass weit mehr Reizstoffe als üblich herausgeröstet werden und ein solcher Kaffee in der Regel zugleich um ein Vielfaches magenfreundlicher ist. Der Kaffeeanbau selbst hat indes viele dunkle Seiten. Denn waren es einst die Sklaven, die – rechtlos bei oft unmenschlich harter Arbeit – erst den Nachschub für Europa ermöglichten, so sind es heute die in vielen Regionen schlechten Lebensbedingungen der Anbauer, die stark unter den schwankenden Weltmarktpreisen leiden müssen. Aus diesem Grund werden in der Rösterei Röstrausch ausschließlich fair
gehandelte Rohbohnen eingekauft. Ein „echtes“ Café wird dort zwar nicht betrieben, es werden jedoch
regelmäßig Schaurösttermine angeboten.

Bisher ist die gesamte Röstpalette des Kaffees direkt in Gudensberg erhältlich, im Laden des Saftmobils, das von November bis August freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet hat, und von September bis Oktober montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Eine Auswahl des Kaffees ist auch in Kassel erhältlich, am Stand des Weltladen Karibu e.V. in der Markthalle und im Regionalladen des Naturschutzparks Habichtswald.

Röstrausch – die faire Kaffeemanufaktur
Schwimmbadweg 4 – 34281 Gudensberg
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Verlosung

Dornröschenschloss Sababurg verlost Genießerpakete

Die Bildwelt von Alfons Holtgreve prägt das Dornröschenschloss Sababurg auf vielfältige Weise: Er gestaltete u. a. den Märchenrundgang „Dornröschen“, das Brüder-Grimm-Denkmal im Burggarten, die Schattenriss-Laternen der Schlossauffahrt und schuf zahlreiche Motive, die sich auf Zimmerschlüsseln, bestickten Kissen, Knietabletts oder auf der Badewanne wiederfinden. Auch die Köstlichkeiten aus Dornröschens Reich werden auf den Etiketten mit seinen Motiven geschmückt. Fünf Gewinner dürfen sich auf ein Genießerpaket mit Wildschweinleberwurst, Pfeffer-Kirsch-Relish, Rosenkonfitüre, Rosentee und Prosecco „Rosenzauber“ freuen.

Wenn Sie wissen, wieviele Jahre das Grimm’sche Dornröschen schlafend auf den erlösenden Prinzenkuss warten musste, dann schreiben Sie uns bis zum 2. Dezember 2011 eine Email. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Los-Glück-Beschiedenen können ihren Preis dann bis zum 30.12.11 im GrimmHeimat-NordHessen- Shop in der Königs-Galerie in Kassel abholen.

Ihre Antwort senden Sie an: redaktion@essensart-nordhessen.de

Shops in der GrimmHeimat

GrimmHeimat-NordHessen-Shop in der KÖ-Galerie


Der GrimmHeimat-NordHessen-Shop im Obergeschoss der Königs- Galerie in Kassel ist der ideale Anlaufpunkt für alle, die regionale Spezialitäten, Souvenirs, Bücher und alles zu den Brüdern Grimm suchen. Bücher, Spiele, Postkarten, Puppen, Hörspiele und Filme lassen das Herz der Märchen-Fans höher schlagen, und für die Freunde der Ahlen Wurscht gibt es immer eine wechselnde Stracke aus dem Ahle Wurscht e.V., Frühstücksbrettchen mit Ahle-Wurscht-Motiven und Koch- und Informationsbücher.
Feinschmecker werden in der großen Auswahl unserer selbstgemachten Konfitüren, Chutneys und Relishes fündig. Tee, Honig in zahlreichen Varianten, Gewürze, passende Weine und ein alkoholfreier
Aperitif laden zum Stöbern und Probieren ein. Thematische Geschenkkörbe für jeden Anlass runden das Angebot des Shops ab. Neben den regionalen Produkten und Geschenken gibt es im Shop
Tickets und Merchandising unseres Handball Spitzenvereins MT Melsungen. Auch Henner – das Maskottchen der MT – ist im Shop erhältlich.

Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag: 10.00 bis 20.00 Uhr
Im Advent 2011 verlängerte Öffnungszeiten
Telefon: 0561 – 766 92 353 · shop@grimmheimat.de

Weihnachtliches Hohenhaus

Die romantische Kulisse des ehemaligen Ritterguts Hohenhaus ist am dritten Adventswochenende wieder Rahmen für einen stimmungsvollen Erlebnis-Weihnachtsmarkt. Im malerischen Ambiente des über 400 Jahre alten Anwesens bieten Kunsthandwerker in der beheizten Scheune an rund 40 Verkaufsständen ihre Waren zum Kauf an. Eigeninitiative ist beim Kerzenziehen und Vogelhäuschen basteln erwünscht. Neben Holz- und Steinprodukten, Keramik und Schmuck und vielerlei weihnachtlichen Dingen mehr, stehen selbstverständlich auch kulinarische Köstlichkeiten aus der Weiterlesen