Geschichtliches und Gegenwärtiges vom Apfelschaumwein
Die Herstellung von schäumenden Obstweinen ist in Deutschland wohl älter als die von schäumenden Traubenwein. Bereits um 1820 produzierte zum Beispiel Carl Samuel Häusler in Grünberg/Niederschlesien seinen ersten „Apfelchampagner·‘. Um 1900 gab es [einen Aplelsekt, welcher an viele europäische Fürstenhöfe geliefert wurde. Als „German Champagne Cider“ wurde er bis nach Amerika exportiert.
„Das Herstellungsverfahren des Apfel-Schaumweins erstreckt sich beim traditionellen Verfahren über ein ganzes Jahr. Zunächst wird der Apfelmost (die Äpfel, insbesondere Boskoop, stammen von nordhessischen Streuobstwiesen) zu Apfelwein vergoren. Anschließen wird der Apfelwein über mehrere Monate „ausgebaut“. Hiernach werden verschiedene Apfelweinsorten (denen Zucker und Champagnerhefe zugegeben wird) zu einer Cuvée zusammengestellt und in Flaschen abgefüllt. In der Flasche kommt es nun zu einer zweiten Gärung, welche nach ca. 5 Wochen beendet ist. Anschließend beginnt eine mehrmonatige Reifezeit. Danach gelangen die Flaschen aufs Rüttelpult, wo sie täglich von Hand „gerüttelt“ (gedreht) werden. Nach einigen Wochen hat sich die abgesetzte Hefe im Flaschenhals gesammelt, so daß die Flaschen gegorgiert (entheft) werden können. Dazu werden die Flaschenhälse vereist, so daß beim Öffnen des Korkens der gefrorene Hefepfropf herausschießt.
Möchte man einen Brut-Schaumwein haben, so ist der Herstellungsvorgang damit beendet, indem die Flaschen mit einem Naturkorken verschlossen werden. Bei trockenen Schaumweinen muß nach dem Degorgieren noch Restzucker (17-35 g/l) zugefügt werden. Hierzu wird in die Flaschen ein Apfelwein/Zuckergemisch (Expeditionslikör) dosiert, bevor die Flaschen erneut verschlossen werden. Nach einer kurzen Ruhezeit kann man sich am herrlich prickelnden Genuß des Apfel-Schaumweins erfreuen.“
Als letztes wäre noch zu sagen, daß beim gesamten Herstellungsprozeß mit einem Minimum an Schwefel gearbeitet wird und der Fiskus 1 Euro Schaumweinsteuer pro Flasch erhebt.
Stuart Pigott kommentierte den Schauenburger Apfelschaumwein so:
„Joachim Döhne aus dem zwanzig Kilometer südwestlich von Kassel gelegenen Schauenburg-Breitenbach verfügt zwar über keine Weinreben, erzeugt aber dennoch einen der spannendsten neuen Weine Deutschlands. Sein 2002er Apfelschaumwein „Brut“ ist nuancenreich im Duft und erinnert mit seiner herben Eleganz an guten Champagner in der Preisklasse von 30 Euro. Dass Döhne eine solche Feinheit an Aromen und Geschmack gelungen ist, indem er Boskop Äpfel und einen kleinen Anteil anderer Sorten so behandelte, als seien es Trauben der Champagne, ist bemerkenswert. Die Geschichte des deutschen Apfelschaumweins macht übrigens deutlich, dass dieses Erzeugnis eine große Tradition hat – und das das Klima auch in der Nähe von Kassel Äpfel reifen läßt, die genau die richtige Balance von Süße, Säure und Aroma für diese Art von Ausbau aufweisen. Schon um 1900 wurde „German Champagne Cider“ bis nach Amerikas exportiert und an vielen europäischen Fürstenhöfen getrunken. Trotzdem ist es nicht vermessen, Döhnes Wein als beeindruckende Innovation zu preisen.“
Kellerei und Brennerei J. Döhne,
Hauptstraße 31, 34270 Schauenburg-Breitenbach,
Tel. 05601/44 86
Die Kellerei kann nach tel. Vereinbarung in Augenschein genommen werden.
Gewinnspiel
Frage: In welchem Restaurant in Habichtswald – Ehlen kann man den köstlichen Apfelschaumwein von der Kelterei Döhne genießen?
1. Preis: 6-Gänge Menue für 2 Personen an Silvester, 31. Dezember 2010
2. Preis: Ein Gutschein über 30,00 €
3. Preis: 1 Flasche Apfelschaumwein?/Apfelsekt der Kellerei Döhne
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