Schlagwort-Archiv: Grimm

Buchtipp

„Märchenhafte Schmeckerlüste“

„Eine kulinarische Reise durch die Heimat der Brüder Grimm“

Die Zeit war reif für „Märchenhafte Schmeckerlüste“, auf ein Buch mit Culinaria aus der Wahlheimat der Brüder Grimm. Das gewichtige Werk mit seinen beinahe 270 Seiten ist ein Verführer und damit ein ideales Geschenk. Aber es ist vor allem ein Geschenk an die eigene Region, denn es vermittelt das, woran es hier, im calvinistischen Norden Hessens, fehlt: Die Lust auf Genuss, die Freude am Sinnlichen und der liebevolle Umgang mit dem, was einem anvertraut ist, einschließlich seiner selbst. Dieses Buch sticht heraus, denn es ist mit eben solcher Passion gestaltet, mit der auch die darin beschriebenen Gastronomen zu Werke gehen. Die Fotos von den Speisen und den Gaststätten im wahrsten Sinne des Wortes bezeugen dies. Schon das Blättern in all den Bildern macht Lust auf mehr und lässt erahnen, welch unheilbare Narbe der Bildersturm im Bewusstsein und Lebensgefühl der Menschen in diesem Landstrich hinterlassen hat. Botschaften brauchen Bilder, und dieses Buch ist voller guter Botschaften. Es könnte sein, dass der Nordhesse an sich das Buch zwei Mal zur Hand nehmen muss, denn beim ersten Mal könnte er versucht sein, es ebenso erschrocken wie ungläubig zuzuklappen: So schön soll meine Heimat sein? Ja, sie ist schön, und dank des wirtschaftlichen Wandels, der Fremde anzieht, und dank des Blicks von außen, den mancher Auswanderer nach seiner Rückkehr auf dieses Land zwischen Diemel und Werra fallen lässt, wagen einzelne Hessen das offensive Bekenntnis zu ihrer Heimat. Es sind noch relativ wenige, aber es werden ein paar mehr. Die Autoren des Buches schreiben über Märchen, denn sie wollen mit den Grimms werben. Das ist sinnvoll, aber vielleicht gar nicht nötig, denn die Hotels, die Restaurants und die Menschen, die sich darin der kreativen Kunst des Kochens und Backens widmen, sind für sich genommen schon interessant genug, sich als Leser ihrer Koch- und Back-Geschichten zu widmen. Dennoch trägt die Parallele zu den Märchen, denn die Gastronomen küssen das Verborgene und Ungekannte wach, und mit ihrem Buch verhelfen sie ihm zu Publizität. Die Rezepte sind so überzeugend wie die Bilder. Es wäre unfair, einen Favoriten zu benennen. Erleichtert ist zumindest der Verfasser dieser Zeilen, dass dieses Opus kein Wecke-Werk geworden ist und die Region nicht auf die Ahle Wurst beschränkt. Die Autoren zeigen, dass Gärten, Feld und Wald weit mehr bereit halten, als diese sattsam bekannten lokalen Besonderheiten. Exotisches, wie Garnelen, verirrt sich nur selten ins kurhessische Kochrevier. Flusskrebse sind dagegen das authentische Getier. Es kommt zu Ehren, wem Ehre gebührt: der Boskop und die Linse. Nicht dass Garnelen und Ahle Wurst nicht schmeckten, aber die köstliche Vielfalt ist lokal größer als manch einer ahnt.

Das Buch offenbart ferner: Gastronomen sind Entdecker und Zukunftsstifter zugleich. Wie armselig wäre die Region, wenn wir auf das verzichten müssten, was dieses Buch der Lebenslust vor Augen führt. Pars pro toto sei das Kaskadenrestaurant in Kassel genannt. Noch vor wenigen Jahren stieß es potentielle Gäste mit dem Charme einer HO-Gaststätte ab. Es hätte die ideale Kulisse für einen Film über die versunkene DDR abgegeben. Unter liebevollen Händen aber wandelte es sich in einen wunderschönen Ort. Auch das ist märchenhaft. Die Einladung zur kulinarischen Rundreise führt an knapp drei Dutzend Orte. Mögen die Hessen selbst diese Einladung annehmen und mögen sie bereit sein, sich einmal überraschen zu lassen und sich selbst etwas Gutes neben der Kasseler Kantinen-Kultur-Landschaft zu gönnen. So schön kann die Heimat sein. Man muss ihre Schönheit nur erkennen wollen, mit den Augen, dem Gaumen und dem Herzen.
Claus Peter Müller-von der Grün

B3 Verlags und Vertriebs GmbH, Frankfurt
Märchenhafte Schmeckerlüste
Herausgeber: Günther Koseck, Pierre Schlosser, Julia Proll (Assistenz)
GrimmHeimat NordHessen
Fotografie: Paavo Blåfield, Albert Vökl
ISBN: 978-3-938783-64-1
272 Seiten, Großformat, Fadenheftung, gebunden
29,90 Euro

Prinz von Hessen

Schlosshotel

«Prinz von Hessen»

Wasserschloss trifft Gourmetküche

Als Markus Göbel vor zehn Jahren hier auf der Terrasse des Schlosshotels „Prinz von Hessen“ in Friedewald bei Bad Hersfeld seiner Frau einen Heiratsantrag machte, ahnte er nicht einmal, dass er nur ein Jahr später der Hausherr der beeindruckenden Schlossanlage samt ehemaligen Wasserschlosses sein würde. Auch heute noch legt sich ein Lächeln auf seine Gesichtszüge, wenn er diese Anekdote zum Besten gibt. Mit jeder der vielen Geschichten zu dem historischen 5-Sterne-Haus ist die Warmherzigkeit und Begeisterung Göbels für diesen besonderen Ort spürbar. Auch der Besucher wird schnell von der besonderen Atmosphäre der Anlage eingefangen. Gleich bei der Ankunft beeindruckt die exklusive großzügige Lobby, die den Charakter des Schlosshotels elegant betont. Die Melange aus historischer Bausubstanz und moderner Innenarchitektur lässt spannende Kontraste entstehen. Gleich einer Zeitreise wird der Besucher in vergangene Zeiten entführt. Damals, als noch Landgrafen hinter den imposanten Mauern des Wasserschlosses lebten. Gleichwohl geht es heute hinter den Mauern deutlich friedfertiger zu. „Wir bieten unseren Gästen historisches Schlossambiente, erstklassige Gastronomien, luxuriöse Zimmer und Suiten. Nicht zuletzt unser exquisiter, großzügiger PA-Bereich macht aus unseren Gästen überzeugte „Wiederholungstäter“, freut sich Markus Göbel. Und natürlich die hochkarätige Küche des Schlosshotels unter der Regie von Küchenchef José Esteves.

Zum besten Wellnesshotel Deutschlands gewählt
Im ersten Quartal des Jahres 2011 wurde der „Prinz von Hessen“ zum besten Wellnesshotel Deutschlands von den Kunden des Wellnessreiseveranstalters „beauty24“ gewählt. Damit steht das exklusive Schlosshotel an der Spitze von 600 Wellnesshotels des Reiseveranstalters. „Ein hervorragender und großzügiger SPA-Bereich ist und bleibt ein wichtiges Element zum Erholen, Abschalten und Genießen“, ist Markus Göbel überzeugt.

Facettenreiche Gourmetküche trifft regionale Frische
Die Liebhaber fantasievoller Gourmetküche kommen regelmäßig in den „Prinz von Hessen“, um die kulinarischen Kompositionen von Küchenchef José Esteves zu genießen. Qualität und Frische der Zutaten sind für ihn das A und O der anspruchsvollen Küche. Um immer frische Kräuter und Beeren griffbereit zu haben, ließ ihn sein Chef einen großzügigen Küchengarten im Schatten des Schlosses anlegen. In den fünf verschiedenen Restaurationen des Hauses kann der kreative Küchenchef seinem Können und seiner Fantasie freien Lauf lassen. Ob Restaurant, Prinzesscafé, Prinzenstube, Schlossgarten oder Schlossterrasse – in allen Restaurationen darf der Gast sicher sein, Genuss auf höchstem Niveau zu erleben.

Einmal bitte die Suite!
Die luxuriösen Zimmer und Suiten des „Prinz von Hessen“ bestechen durch ihre geschmackvolle Inszenierung. Besonders beliebt sind die Suiten und Junior-Suiten des Schlosshotels. Gestaltet als Themensuiten bieten sie viel Platz für unterschiedliche Geschmäcker. Erlesene Möbel, Stoffe und Kunstwerke bis hin zu Wandvertäfelungen mit Goldeinsatz bieten Luxus zum Wohlfühlen von der Ankunft bis zum Abschied.

Mitten in Deutschland
Die zentrale Lage des 5 Sterne Göbel Schlosshotel am Rande von Friedewald an der A4 zwischen Bad Hersfeld und Eisenach macht die Anlage zu einem idealen Ausgangspunkt für kulturelle Entdeckungen. Bad Hersfelder Festspiele oder Wartburg, Kassel oder Fulda. Die verkehrstechnische Anbindung bietet viele Möglichkeiten für spannende Ausflüge.

„Perlen der GrimmHeimat”
Als Partnerhotel der Kooperation „Perlen – führende Hotels in der Heimat der Brüder Grimm“ spielen Märchen und auch die berühmten Brüder eine besondere Rolle im Schlosshotel. Überall können Spuren der Brüder Grimm entdeckt werden. Hauseigene kulinarische Interpretationen der Grimmschen Märchen werden im kürzlich erschienenen Schmöker-Kochbuch „Märchenhafte Schmeckerlüste“ verraten. Würde Markus Göbel den Heiratsantrag heute wieder machen? „Natürlich!“, strahlt er sofort. „Und dann eine richtig schicke Feier in unserem schönen Schlosshotel und Hochzeitsnacht in der Honeymoon-Suite!”
Sylvia Stock

Göbels Schlosshotel Prinz von Hessen
Schloßplatz 1 · 36289 Friedewald bei Bad Hersfeld
Telefon: 06674 – 9224250 · www.goebel-hotels.com

Märchenhafter Wein

Weine, die schon Jacob und Wilhelm Grimm mundeten: Michael Kugel verkostete die Inspirationsquellen der berühmten Märchensammler und Sprachforscher.

Michael Kugel

Michael Kugel

„Mir geht immer das Herz auf, wenn ich den Rhein und seine glückseligen Ufer wieder sehe.“ Diese Zeilen schrieb Wilhelm Grimm am 17. Oktober 1833 – möglicherweise bereits von Weingott Bacchus inspiriert – von seinem erklärten Lieblings-Weinberg, dem Johannisberg, einem Weinbaubereich im hessischen Weinbaugebiet Rheingau, der heute aus zwölf Großlagen und 120 Einzellagen besteht. Schon zu Grimms Zeit hatten dessen Weine einen besonders guten Ruf, im Gegensatz zu den Produkten manch anderer Weingüter, denen auch ein Wilhelm Grimm nur zu gern bescheinigte, sie seien kaum mehr als „eine Art gutartiger Essig“ Weiterlesen

Stubenküken á l’ Italienne mit Bandnudeln

Die Küche der Grimms

Ein jeder kennt die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kaum einem ist bisher jedoch das „Kunst- und Mirakelbuch“ der Dorothea Grimm begegnet. Die Ehefrau Wilhelms sammelte insgesamt mehrere 100 Rezepte und schrieb sie nieder. Ihr Kunst- und Mirakelbuch sowie das später verfasste Allerhands- und Kochbuch bergen zahllose kulinarische Geheimnisse, die viel über Koch- und Essgewohnheiten der Menschen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert verraten. Dorothea notierte neben den Rezepten für Speisen und Getränke, Kuchen und Desserts auch Anleitungen zum Einmachen, Tipps und Tricks für heilende Mixturen und Kniffe, die Hausfrauen damals beherrschen mussten. Für die großen Märchensammler Weiterlesen