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“Die Region muss ihre Identität finden”

Pierre Schlosser hat in Kassel einen Bachelor in Politikwissenschaften erworben und ein Studium zum staatlich geprüften Kommunikationswirt absolviert. Anschließend hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München als Master-Studiengang Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften studiert. Seit 2009 betreut Pierre Schlosser den Aufbau der regionalen Dachmarke GrimmHeimat NordHessen, die den heimatlichen Bezug der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm für einen positiven Imagetransfer auf die Region Nordhessen nutzt. Der Markenaufbau wird durch ein Netzwerk aktiver Partner aus unterschiedlichsten Branchen unterstützt und durch greif- und erlebbare Angebote kontinuierlich weiterentwickelt. „Die Region muss ihre Identität finden“

EssensArt: Herr Schlosser, unsere Region vermarktet sich unter dem Label „GrimmHeimat NordHessen“. Was spricht für diese Art der Schwerpunktbildung?

Pierre Schlosser: Die Frage muss von zwei Seiten beantwortet werden. Die Brüder Grimm und ihre Märchen sind auf der ganzen Welt sehr populär und werden durch unser aller kindliche Prägung in allen Kulturen und Stilrichtungen aktuell gehalten und weiterentwickelt. So wird es auch bei der nächsten documenta wieder Aktionen hierzu geben. Zudem sind die Brüder Grimm vielfältig in Wissenschaft, Kultur und Politik aktiv und prägend gewesen, sodass man leicht Anknüpfungspunkte zu praktisch allen Themen finden kann.
EssensArt: Dass die Brüder Grimm eine wertvolle Marke darstellen, ist sicher unbestritten. Wie soll dieses positive Image aber unserer Region dienen?
Pierre Schlosser: Der Imagetransfer soll durch zwei parallele Entwicklungen getragen werden. Die Betonung und Anknüpfung an die berühmten Brüder soll durchgängig und
unterschwellig stattfinden. Mal spielen wir die Märchen-Karte, mal stellen wir ihr politisches Handeln oder ihre Pionierleistungen in der Wissenschaft in den Vordergrund. So wirken Jacob und Wilhelm Grimm für uns als – globale – Türöffner. Der entscheidendere Prozess ist jedoch, dass sich die Region zu einer Marke bekennt und
ihre regionale Identität findet. Wir leiden hier nicht unter mangelnden Qualitäten, sondern darunter, dass wir zu selten zu ihnen stehen. Mit einem forcierten Markenbildungsprozess in unterschiedlichen Bereichen und auf allen Ebenen wollen wir dem entgegenwirken.
EssensArt: In den letzen Monaten haben wir immer wieder Produkte und Angebote unter dem Label „GrimmHeimat NordHessen“ wahrgenommen. Wie können Bücher
und Spiele, kulinarische Spezialitäten oder beispielsweise Kaffesahne dem von Ihnen angesprochenen Markenbildungsprozess dienen?

Pierre Schlosser: Wir wollten die Marke von Anfang an anfassbar machen, damit sie sich
schnell in der Region verbreitet – die Grundvoraussetzung dafür, dass wir außerhalb der Region damit werben können. In den letzten 15 Monaten haben wir also Produkte mit Partnern entwickelt und den Schritt gewagt in der Königs-Galerie in Kassel unseren ersten Shop zu eröffnen. Mittlerweile hat sich das Konzept bewährt und wir expandieren. Die neuen Shops in Bad Wildungen und Melsungen sind ein Beweis dafür, dass
die Region die Marke akzeptiert und für sich nutzen will. Verbrauchsprodukte wie Kaffeesahne, Zucker usw. haben wir gemeinsam mit der Edeka SB-Union entwickelt und innerhalb eines halben Jahres über 800.000
Werbeträger für unsere Region vertrieben. Hieran erkennt man, was eine regionale Marke bewirken kann. Der schönste Effekt ist jedoch, dass jedes Projekt in den Markenwert einzahlt. Sie können dieses Phänomen
sehr schön in Südtirol erleben. Jeder Apfel in unseren Supermärkten wirbt für die Provinz
Bozen und lässt in unseren Köpfen ein positives Bild entstehen. Genau das wollen wir auch erreichen.
EssensArt: Bitte sagen Sie uns am Ende noch, welche Projekte aktuell anstehen
und wie es weitergehen soll.

Pierre Schlosser: Ganz aktuell arbeiten wir an einem regionalen Herkunftssiegel, vor
allem für Lebensmittel, an einem Serviceprojekt im Rahmen der Gewinnung von Führungskräften und am Thema Autobahnbeschilderung. Zudem haben wir zunehmend
Anfragen von Industrieunternehmen, die die Marke ebenfalls als Türöffner nutzen wollen. Die kleine Auswahl zeigt, dass es so vielfältig weitergeht, wie es angefangen hat.
EssensArt: Herr Schlosser, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Märchenhafter Wein

Weine, die schon Jacob und Wilhelm Grimm mundeten: Michael Kugel verkostete die Inspirationsquellen der berühmten Märchensammler und Sprachforscher.

Michael Kugel

Michael Kugel

„Mir geht immer das Herz auf, wenn ich den Rhein und seine glückseligen Ufer wieder sehe.“ Diese Zeilen schrieb Wilhelm Grimm am 17. Oktober 1833 – möglicherweise bereits von Weingott Bacchus inspiriert – von seinem erklärten Lieblings-Weinberg, dem Johannisberg, einem Weinbaubereich im hessischen Weinbaugebiet Rheingau, der heute aus zwölf Großlagen und 120 Einzellagen besteht. Schon zu Grimms Zeit hatten dessen Weine einen besonders guten Ruf, im Gegensatz zu den Produkten manch anderer Weingüter, denen auch ein Wilhelm Grimm nur zu gern bescheinigte, sie seien kaum mehr als „eine Art gutartiger Essig“ Weiterlesen

Stubenküken á l’ Italienne mit Bandnudeln

Die Küche der Grimms

Ein jeder kennt die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Kaum einem ist bisher jedoch das „Kunst- und Mirakelbuch“ der Dorothea Grimm begegnet. Die Ehefrau Wilhelms sammelte insgesamt mehrere 100 Rezepte und schrieb sie nieder. Ihr Kunst- und Mirakelbuch sowie das später verfasste Allerhands- und Kochbuch bergen zahllose kulinarische Geheimnisse, die viel über Koch- und Essgewohnheiten der Menschen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert verraten. Dorothea notierte neben den Rezepten für Speisen und Getränke, Kuchen und Desserts auch Anleitungen zum Einmachen, Tipps und Tricks für heilende Mixturen und Kniffe, die Hausfrauen damals beherrschen mussten. Für die großen Märchensammler Weiterlesen

EssensArt – Essen in der GrimmHeimat NordHessen

Bereits der Titel des Magazins zeigt, Essen ist in unserer Region mehr als bloße Nahrungsaufnahme. Essen ist eine Form von Kunst, die in den unterschiedlichsten Gewändern auftritt. Sie können elegant, exklusiv, exotisch oder einfach sein, bestehen aber immer aus den wichtigsten Zutaten Hingabe, Leidenschaft und größter Handwerkskunst. Und schon in den »Kinder- und Hausmärchen« der Brüder Grimm, die seit 2005 UNESCOWeltdokumentenerbe sind, ist Essen ein zentrales Motiv. Reich gedeckte Tafeln und eine gute Speise sind häufig zentrale Märchenmotive.

Hier, in der Heimat der Brüder Grimm, gibt es für die Liebhaber guten Essens viel zu entdecken und zu genießen. Es gibt einen wahren Schatz kulinarischer Vielfalt und regionaler Spezialitäten, den es zu heben gilt. Leider liegen Schätze teilweise im Verborgenen und man muss lange nach ihnen suchen. Genau das hat das Team von EssensArt in den letzten Wochen und Monaten intensiv getan und damit dieses tolle Magazin auf den Weg gebracht.

Gehen Sie auf den folgenden Seiten auf eine kulinarische Entdeckungsreise, finden Sie gastronomische Geheimtipps und lernen sie regionale Spezialitäten, wie unsere geliebte »Ahle Wurscht«, auf unterschiedlichste Art und Weise kennen.

Ich freue mich über die Vielfalt und thematische Breite dieses Magazins, die von Originalrezepten aus dem Hause Grimm über regionale Lebensmittelproduzenten bis hin zu den besten Restaurants unserer Region reicht.Zum Schluss möchte ich Ihnen noch eine weitere Form der Kunst ans Herz legen, um die es in EssensArt geht: Die Kunst des Genießens. Genießen Sie das Lesevergnügen, genießen Sie die nachgekochten Rezepte und genießen Sie Ihren Aufenthalt in den hier vorgestellten Betrieben.

Ihr

Pierre Schlosser

Projektkoordinator GrimmHeimat NordHessen